Das "Archiv der Zukunft"
 

Archiv_der_Zukunft_Lichtenfels_sebastian_kolm_architekturfotografie_713Sebastian Kolm Architekturfotografie
Das "Archiv der Zukunft" - Vorderansicht

Am Marktplatz treffen Historie und Zukunft aufeinander: Das Archiv der Zukunft, das Privatvorhaben einer Lichtenfelser Unternehmerfamilie, ist ein spektakuläres architektonisches Kunstobjekt des renommierten Architekten Peter Haimerl und steht in Nachbarschaft zum 1743 von Justus Heinrich Dientzenhofer errichteten Rathaus. Zwei Weidenbäume aus Stahl, die sich über einen Glasbau wölben, erinnern an die traditionelle Korbflechterei, für die Lichtenfels bekannt ist, und verbinden Tradition und Innovation.

Das Archiv der Zukunft ist ein Raum für Veranstaltungen und Ausstellungen. Es will über Innovationen informieren, Austausch und Initiative ermutigen, Lichtenfels vernetzen und Zukunftsfähigkeit fördern.

 Weitere Informationen unter https://archivderzukunft-lichtenfels.de
 

Archiv_der_Zukunft_Lichtenfels_sebastian_kolm_architekturfotografie_323Sebastian Kolm Architekturfotografie
Blick über den Marktplatz zum historischen Rathaus.

Die IDEE

Mitten in Lichtenfels steht ein Haus an prominenter Stelle seit Jahren leer. 2017 wechselt das Gebäude seine Besitzer und der Plan entsteht, diesen Ort wieder zum Leben zu erwecken. Hier soll sichtbar werden, dass sich die Deutsche Korbstadt auf eine ganz besondere Art und Weise verändert. 

Ein Architektenwettbewerb wird ausgeschrieben um Lichtenfels zusammen mit innovativen Unternehmen, Startups und visionären Ideengebern in eine neue Zukunft zu führen.  

 

Der ARCHITEKT

Die unkonventionelle Idee des Architekten Peter Haimerl gewinnt den Wettbewerb: Ein filigraner Glaspavillon wird überwölbt von einem Geflecht aus Edelstahlrohren - eine Referenz an die Weidenbäume als Grundmaterial der Korbflechterei, die jahrhundertlang Erfolgsrezept für die Entwicklung von Lichtenfels war.  

Der Entwurf verbindet Tradition und Innovation, Natur und Architektur, sowie Innen- und Außenraum und öffnet sich so dem Marktplatz und allen Bürgern/-innen sowie Besuchern/innen der Stadt.  

 

 

Archiv_der_Zukunft_Lichtenfels_sebastian_kolm_architekturfotografie_725Sebastian Kolm Architekturfotografie
Seitenansicht aus der Reitschgasse mit Blick zum Rathaus.

Digitalisierte NATUR

Die geplante Weidenarchitektur ist nicht nur inspiriert von der Geschichte Stadt, auch die Struktur der natürlichen Weidenbäume und die Weide als Material stecken in der DNA des Entwurfs. 

Ein mathematischer „Gen-Code“ soll – ähnlich einer realen Weide – Strukturen wie Stämme, Äste und Zweige generieren.“ so Architekt Peter Haimerl. 
Ausgehend von einem Quellcode hat sich so die Form der künstlichen Weiden in generativen Schritten selbstständig entwickelt: es wachsen digitale Bäume, die sich vom Stamm aus verzweigen und verästelte Kronen bilden. Der künstlich generierte Weidenhain nimmt die Außenform des alten Gebäudes am Marktplatz wieder auf.

 

Die fertigen Weidenbäume wiegen zusammen 25 Tonnen, sind je 12,6 Meter hoch und die Gesamtlänge ihrer Äste beträgt insgesamt 1,6 Kilometer. Die Baumkronen überspannen eine Fläche von 143 m².


 

ADZ_ArchaeologischeFunde2_©Helmut_Voß_DenkmalpflegeamtBayernHelmut Voß, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Archäologischer Fund: Gefäßensemble aus der Zeit um 1.000 n. Chr.

Archäologische Ausgrabungen

Zu Beginn der Bauarbeiten untersuchen Archäologen den Baugrund auf historische Überreste. Die Ausgrabungen beweisen, dass Lichtenfels älter ist, als bisher angenommen. 
Die Archäologen finden ein über 1.000 Jahre altes, geheimnisvolles Tongefäß. Vermutlich ein Bauopfer, welches in einem damals neu errichteten Haus deponiert wurde. 
Zwei weitere Funde, eine kleine Pferdefigur, vermutlich eine Schachfigur, sowie ein Miniaturgefäß – wohl zur Aufbewahrung von Öl – stammen aus dem 13. Jahrhundert und zeugen von der Zeit als Lichtenfels zur Stadt ausgebaut wird. 
Unter dem alten Gebäude wird auch ein Gewölbekeller aus dem 13. Jahrhundert entdeckt. Dieser wird erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Bild: Bei diesem Gefäßensemble aus der Zeit um 1.000 n. Chr. handelt es sich vermutlich um ein Bauopfer. Doch sein Inhalt hat die Zeit nicht überdauert und lässt uns über den tatsächlichen Zweck nur spekulieren. Ein komplett erhaltenes Gefäßensemble, das bewusst im Boden deponiert wurde, ist in der Archäologie etwas eher Seltenes.

 

Weitere Informationen unter https://archivderzukunft-lichtenfels.de