Stadtteile

Nähere Informationen zu den 23 Stadtteilen

Stadt Lichtenfels mit Ortsteilen
Kartenausschnitt der Stadt Lichtenfels mit ihren Ortsteilen.

Der Kernstadt am nächsten gelegen ist Seubelsdorf. Der Ort, lange Zeit bäuerlich geprägt, entwickelte sich durch die Ansiedlung verschiedener Industriebetriebe zu einem wirtschaftlich wichtigen Faktor innerhalb der Stadt Lichtenfels. Im Jahre 1126 erstmals urkundlich erwähnt konnte sich der Ort im Jahre 1851 aus dem seit 33 Jahren bestehenden Gemeindeverband mit Grundfeld und Vierzehnheiligen lösen und blieb über 100 Jahre eine selbständige Gemeinde.

 

Ähnlich zu einem Gemeindeverband zusammengefügt wurde der einige Kilometer entfernte Ort Mistelfeld. Schon von weitem sieht man den Turm der Kath. Pfarrkirche St. Andreas. Chorraum und Teile des Langhauses stammen aus dem 14. Jahrhundert. Eine tiefgreifende Veränderung erfuhr die Kirche im Jahr 1866 als bei Umbauarbeiten eine Verlängerung der Kirche nach Westen erfolgte. Der Ort, vor über 850 Jahren zum erstenmal in einer Urkunde nachgewiesen, gilt als "Wiege der Spankorbmacherei". Gustav Weiß aus Lauscha brachte dieses Handwerk im 19.Jahrhundert nach Mistelfeld.

 

Im benachbarten Ort Klosterlangheim lassen noch heute Reste der barocken Klosteranlage die Größe des ehemaligen Zisterzienserklosters erahnen. 1132 gegründet wurde das Kloster unter den Andechs-Meraniern zum Hauskloster dieses Geschlechtes und zur Grablege der letzten Mitglieder dieser Familie. Kriege und Säkularisation hatten verheerende Folgen für das Kloster. Es wurde 1803 aufgehoben. Einige Gebäudeteile, die durch den Brand im Jahre 1802 beschädigt waren, wurden teilweise als Steinbruch verwand, andere Gebäudeteile wurden verpachtet oder verkauft. Heute ist in einem Teil des ehemaligen Konventbaues die Schule für Flur- und Dorferneuerung untergebracht.

 

Der ehemalige Hochaltar der Sepulturkapelle in Langheim ist in der im Jahre 1907 errichteten Kapelle St. Michael in Oberlangheim zu sehen. Das Gebiet um Oberlangheim birgt vor- und frühgeschichtliche Funde.

 

Neben Oberlangheim wird auch der Ort Roth bei einer Güteraufzählung des ehemaligen Klosters Langheim im Jahre 1148 genannt. Die neugotische Kapelle zur Hl. Familie wurde in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts errichtet.

 

Weitaus älter ist die Katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptista in Isling. Teile dieser Kirche stammen aus der Zeit um 1300. Die Pfarrei Isling muss noch vor 1007 gegründet worden sein. Mittelpunkt des Dorfplatzes ist eine mehrere hundert Jahre alte Linde. Einmal im Jahr findet hier das bekannte Lindenfest statt.

 

Vermutlich um 1412 wurde der Ort Mönchkröttendorf vom Kloster Langheim gegründet. 1851 löste sich Mönchkröttendorf aus dem Gemeindeverband mit Lahm und wurde selbständig. Die Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes in Mönchkröttendorf wurde 1874 errichtet. Oberhalb des Ortes ist das Quellgebiet der Leuchse zu finden.

 

"Lahm am Gebürge" wie der Ort Lahm genannt wurde, wird Ende des 12. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Die Kapelle des Ortes wurde erst 1953/54 errichtet. Bekannt ist Lahm heute vor allem im Winter durch seinen Skihang und seine Langlaufloipe.

 

Als Lehen der Andechs-Meranier in einer Urkunde aus dem Jahre 1244 genannt, ist der Ort Rothmannsthal vorgeschichtlich interessant. In Teilen des Chorturmes stammt die Kath. Kuratiekirche Mariä Himmelfahrt aus dem 14. Jahrhundert. Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre sind Arbeiten aus dem 18. Jahrhundert.

 

Etwas abgeschieden auf dem Jura liegen die beiden Orte Köttel und Eichig. Die Kapelle St. Wendelin in Eichig wurde 1892 errichtet. Zur Innenausstattung gehören zwei Holzfiguren aus dem 17./ 18. Jahrhundert, die den heiligen Sebastian und den heiligen Wendelin zeigen. Die kath. Kapelle in Köttel stammt aus dem Jahre 1937. Teile der Innenausstattung, wie die Kniebank mit dem Wappen des Abtes Stephan Mösinger ohne Zweifel aber aus dem ehemaligen Kloster Langheim. In früheren Jahren wurde in der Nähe der beiden Orte Köttel und Eichig auch Hanf angebaut. Ebenso hatte man mit der Schafzucht eine weitere Erwerbsquelle.

 

Mit dem ehemaligen Kloster Langheim aufs engste verbunden war auch der Ort Trieb. Hier ließ Abt Gallus Knauer 1723/24 nach Plänen des Coburger Architekten Johann Georg Brückner das im Bauernkrieg zerstörte alte Schloss neu errichten. Das Schloss diente als Sommerresidenz der Langheimer Äbte. Die Pläne für den ehemaligen Wirtschafts- und Lagerhof des Klosters, den Gutshof Nassanger fertigte im Jahre 1692/ 93 vermutlich Leonhard Dientzenhofer. Das ringförmige Gebäude mit 365 Fenstern ist der einzige Rundbau in Deutschland. Die Karolinenhöhe in der Nähe von Trieb ist auch heute noch, wie schon zu Zeiten der Königin Karoline, die mit Schreiben vom 24. Juni 1823 der Gaststätte ihren Namen verlieh, ein beliebtes Ausflugsziel.

 

Im Jahre 1862 wurde der Ort Trieb mit Degendorf zu einer Gemeinde verbunden. Unweit der kleinen Ortschaft Degendorf mitten im Wald stehen zwei Sandsteinquader, die wie ein Dach geschlossen sind und die Bezeichnung H und N bzw. CL und 1741 BB tragen. Bekannt ist die Umgebung als Eiserne Hand.

 

Direkt am Main gelegen sind die beiden Ortschaften Ober- und Unterwallenstadt. Früher Sitz einer Mainfähre, ist heute der am Main gelegene Campingplatz weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Ursprünglich rein bäuerlich geprägt, nahmen die Orte nach dem 2. Weltkrieg den Charakter einer Wohnsiedlung an. Der Chor und Teile des Langhauses der Kath. Kapelle St. Bartholomäus in Unterwallenstadt reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück, auch wenn erweiternde Umbauten im 18. Jahrhundert erfolgten. Diese beiden Orte sind bereits seit 1959 der Stadt Lichtenfels eingegliedert.

 

Der Stadtteil mit den meisten Einwohner ist Schney. Zwei markante Gebäude prägen das Ortsbild, das Schloss und die Ev.-luth. Pfarrkirche St. Maria. Das Schloss wurde im Bauernkrieg vernichtet und 1537/38 wieder aufgebaut. Nachdem Ulrich Cay von Brockdorff das Schloss 1873 verkaufte, wechselten in den nachfolgenden Jahren die Besitzer relativ häufig. Heute ist dort eine Bildungsstätte untergebracht. Die Ursprünge der Pfarrkirche St. Maria reichen vermutlich bis ins 14. Jahrhundert zurück. Das Turmuntergeschoss stammt vermutlich aus dem späten 15.Jahrhundert. Im Inneren der Kirche finden sich Grabdenkmäler von Vertreten der Familie von Schaumberg aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wichtig für die Entwicklung des Ortes war die im Jahre 1770 von Wilhelm Christian von Brockdorff gegründete Porzellanfabrik. Weit über die Grenzen hinaus waren die Produkte bekannt. Die Fabrikation wurde im Jahre 1928 eingestellt, die Brennöfen und die älteren Gebäude abgebrochen.

 

Die beiden benachbarten Ortschaften Seehof und Hammer gehörten ursprünglich zur ehemaligen Gemeinde Schney. Im Ort Seehof wird heute noch Fischzucht betrieben.

 

Der nördlichst gelegene Ort im Stadtgebiet ist Buch am Forst. Die Nähe zum Banzer und Lichtenfelser Forst und die ehemals vorhandenen ausgedehnten Buchwälder scheinen dem Ort den Beinamen gegeben zu haben. Die Baugeschichte des Schlosses reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück. In dem am südlichen Ortsrand gelegenen Gebäude wohnte nach der Säkularisation der letzte Abt von Kloster Banz Gallus Dennerlein. Heute ist das Schloss in Privatbesitz. Die ev.-luth. Pfarrkirche St. Magdalena geht auf eine von Heintz, Thein und Kuntz von Redwitz gestiftete und 1370 geweihte Kapelle zurück. Grundlegende Veränderungen erfolgten im 17. und 18. Jahrhundert. Zur Innenausstattung gehören Grabdenkmäler aus dem 16. Jahrhundert und eine Kanzel aus dem 17. Jahrhundert.

 

Zum Stiftsland des ehemaligen Klosters Banz gehörten von altersher auch die beiden Orte Kösten und Schönsreuth. Im Jahre 1818 wurden diese beiden Orte zu einer Gemeinde zusammengefügt. Von der Ortsmitte von Kösten bis zur Schönsreuther Mühle zieht sich ein landschaftlich äußerst reizvolles Tal, das sogenannte "Köstner Gründla".

 

Weiter in der Talmulde liegen die Orte Stetten, Weingarten, Tiefenroth und Gnellenroth. Die Geschichte dieser weithin bäuerlich geprägten Ortschaften ist bis zur Säkularisation eng mit der Geschichte des benachbarten Klosters Banz verbunden.

 

Am linken Mainufer liegt der Ort Reundorf. Das Gemeindehaus des Ortes wurde im Jahre 1701 errichtet. Der Bau der Christkönigskirche erfolgte in den Jahren 1962 - 1965. Der Ort ist wegen seiner guten Lage als Urlaubsziel geschätzt. Streifzüge durch Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Stadtteile können die Schönheiten dieser Ortschaften in ihrer reizvollen Umgebung nur erahnen lassen und sollen vielmehr einladen das Stadtgebiet selbst zu entdecken.