Hausnummern
der Stadt Lichtenfels
Vor 1800 war die Feststellung eines Hauses ziemlich umständlich. Zum Beispiel wurde das Haus Marktplatz 26 im Stadturbar 1651 mit folgenden Worten beschrieben: „Hans Schrepfer, Wagner, ein Behausung am Eckh, als man ufm Knopfsberg fehrt, und neben Herrn Michel Boltzen gelegen". Das heutige Anwesen Judengasse 14 wurde „Behausung und Hoffraith in der hintern Badtgaßen, neben Michel Knauers Hoffstatt gelegen" genannt.
Um Häuser einfacher und klarer beschreiben zu können wurden in Lichtenfels ab 1810 Hausnummern eingeführt. Zunächst wurden nur innerhalb des Stadtmauerrings die bestehenden Häuser von 1 bis 280 durchnummeriert.
Zwar bestanden bereits die Straßen- und Gassennamen, aber einen Zusammenhang zwischen Wegnamen und Hausnummern, wie er heute üblich ist, gab es damals noch nicht.
Auf die Einführung der Hausnummern wurde auch seitens des Landgerichts gedrängt. So wurde am 21. Januar 1812, der Stadtmagistrat darauf hingewiesen, dass zur richtigen Herstellung des Steuerkatasters eine genaue Nummerierung der Häuser in Lichtenfels vorgenommen werden muss. Nach Auffassung des Landgerichts wurde die bisherige Nummerierung als äußerst mangelhaft befunden. Deshalb sollte künftig die Nummerierung unter fortwährender Aufsicht und Leitung des Bürgermeisters vorgenommen werden.
Weiterhin wurde damals schon festgelegt, dass die Nummern auf „Brettchen von schwarzem Grund mit weißer Ölfarb anzubringen und mit Nägeln zu befestigen“ sind. Als Gründe wurden die bessere Dauerhaftigkeit, mehr „Gleichförmigkeit“ und ein „gefälliges Aussehen“ genannt.
Auch wenn der Bürgermeister heutzutage nicht mehr selbst die Nummerierung der Häuser überwacht, hat sich diese Tradition dennoch im Wesentlichen erhalten. So sind die Lichtenfelser Hausnummern noch immer „schwarze Täfelchen mit weißer Schrift“. Allerdings besteht heute die Adresse nicht nur aus der Nummer des Gebäudes, sondern aus Hausnummer und Straßennamen.
Auch in heutiger Zeit ist es wichtig, dass jedes Haus eine Hausnummer hat. Nur so finden schließlich Briefträger und Paketdienste schnell den jeweiligen Adressaten und im Notfall orientiert sich der Rettungsdienst nicht nur an seinem Navigationsgerät, sondern findet den Hauseingang am schnellsten, wenn dort eine Hausnummer angebracht ist. Dabei sind sich alle Fachleute einig, dass einheitliche Hausnummernschilder die Orientierung immens erleichtern.
Gerade für Bauherren die ein neues Haus errichtet haben ist die Übergabe ihrer Hausnummer im Bauamt immer ein besonderer Moment.
Ansprechpartner
Sarah Fischer, Bauamt